Voll im Trend: Mit cooler Maske die Stadt unsicher machen!

Tiermasken, aber auch andere Masken sieht man derzeit überall, und nicht mehr nur an Fasching oder Halloween. Was steckt hinter dem Trend? Wer hat damit angefangen und wer trägt sie? Und kann man die nur zu bestimmten Events aufsetzen?

Kennst du Carlo Weibel? Nein? Wahrscheinlich aber hast du schon einmal den Rapper Cro gesehen: Er trägt bei Aufritten stets eine Panda-Maske, lange Zeit wusste man nicht, wer darunter steckt. Dies ist gar keine so neue Erscheinung: Eine Maske ist auf der Bühne spektakulär, garantiert aber ein Stück weit Anonymität im Alltag. Vor den heutigen perfekt gefertigten Varianten aus Latex standen kunstvoll bemalte Gesichter wie die der legendären Band Kiss. Die allerersten Gesichtsbedeckungen, die im Theater oder auch für religiöse Rituale verwendet wurden, waren aus natürlichen Materialien wie Holz oder Leder gefertigt, dann auch aus Stoff. Populär und weltweit bekannt sind die kunstvollen venezianischen Masken. Mehr zur Geschichte der Maske erfährt man auf http://de.wikipedia.org/wiki/Maske.

Seine Maske hat Cro übrigens nicht selbst entworfen, sondern aus dem Netz, und genau da können auch wir sie beziehen. Laut eigener Aussage war die Idee mit der Maske zu Beginn ein Gag, so der Rapper, und es hätte genauso gut z.b. die Eisbärenmaske werden können. Da finden wir persönlich den Panda mit Kreuz und Träne dann doch cooler. Seinen Stil nennt man übrigens „Raop“, eine Melange aus Rap und Pop.

Ebenfalls mit Maske, allerdings martialischer mit halbem Silbertotenkopf, kennen wir den immer wieder für Aufsehen sorgenden Musiker Sido. „Maske“ ist auch der Titel seines ersten Albums. Er trägt dieses Erkennungsmerkmal mittlerweile nicht mehr. Beide haben das Masketragen populär gemacht, viele Musiker haben sich über die Jahre Masken als Alter Ego angeeignet: die Bands Bonaparte (lustig) und Slipknot (martialisch), Eminem alias Slim Shady, Lordi, Deadmau5, um nur einige zu nennen. Sie alle spielen bewusst eine stereotype Rolle, sei es der Bühnen-Dramaturgie oder der eigenen Privatheit geschuldet. Und natürlich wird die Maske zum Marken- und Erkennungszeichen, zur prägnanten Signatur.

Nicht immer muss es gruselig sein: Eine venezianische Maske ist reizvolles Party-Accessoires, das gleichermaßen etwa von dir zeigt wie versteckt

Auch für weniger prominente Zeitgenossen (wie uns selbst!) ist das Maskentragen reizvoll, und das durchaus aus ähnlichen Gründen: Wir können völlig anonym eine Party besuchen und dennoch für viel Aufsehen sorgen. Mit Maske ist der Rest der Verkleidung eigentlich nur Form- oder Nebensache. Warum wirkt eine Maske so irritierend? Selbst lustige Tiermasken haben immer auch etwas Beunruhigendes: Sie anonymisieren das, was den Menschen typisch, erkennbar, persönlich macht, sie verstecken sein Gesicht, machen auffällig, zugleich verwechselbar. Unweigerlich fragt sich der andere „Warum trägt er oder sie diese Maske“? Eine Halb- oder Vollmaske garantiert auch ein Stück weit Narrenfreiheit: Wer eine Maske trägt, hat etwas vor, er hat sich etwas dabei gedacht.

Das Internet bietet heute eine große Menge an Masken, allen voran Tiermasken und Fabeltiere (wie das populäre Einhorn) sowie Horromasken aus bekannten Horrorstreifen für Halloween oder Fasching. Sie werden wichtige Accessoires oder auch Werkzeuge für Kunstaktionen im öffentlichen Raum, sie spielen eine Rolle in Videos, sind Teil spontaner Inszenierungen. Moderne Masken sind bequem zu tragen und aus hautfreundlichen Materialien, sie haben Seh- und Atemschlitze und können uns, je nach Maske, auch mal für eine ganze Nacht in jemand anderen verwandeln.

Zu einiger viraler Berühmtheit brachte es die Pferdemaske (Variante: Einhorn), im Internet: Mittlerweile kursieren eine Menge spontaner Videos mit der kultigen Maske. Den Trend nennt man Horse Mask Trend. Spannend ist, per Video die Irritation der Passanten einzufangen, wenn man mit Maske ganz simpel Einkaufen oder U-Bahn-Fahren geht. Auch das Pferd hat übrigens eine Geschichte: So trat der Musiker Beck (bekannt durch seinen Hit „Loser“) schon in den Neunzigern mit Pferdekopf auf. Neu ist, dass der Gag heute für jedermann zu haben ist. Wür wünschen viel Spaß beim Rollentausch!