Ja ist denn heut schon Weihnachten? Wieso schreibt ihr denn Ende November über Geschenke, ist doch noch Zeit bis Heiligabend? Richtig, und genau das ist der Grund, warum wir uns dieses Jahr schon so „frühzeitig“ mit dem Thema auseinandersetzen. Wir haben keine Lust mehr auf Parfums, Gutscheine, Notsocken, Pralinen und Schlafanzüge. Und haben uns deshalb als Challenge gestellt, 1. diesmal wenigstens ein paar Wochen früher dran zu sein und 2. unsere Strategie von Grund auf zu ändern. Was dabei herausgekommen ist? Hier präsentieren wir dir keine fertigen Geschenketipps (die sowieso meist nie für genau die Person passen, für die man gerade etwas sucht) – nein, wir präsentieren dir unse besten (und manchmal nicht ganz ernst gemeinten) Methoden, um selbst auf Ideen zu kommen!
Geschenke finden
1. Die Eichhörnchen-Methode
Das ganze Jahr über bist du aufmerksam und spitzt die Ohren: Sobald jemand nebenher erwähnt, dass ihm dies oder jenes gut gefällt, wird es sofort notiert. Auch das Kaufen kann schon über’s Jahr stattfinden. Die Dinge sammelt man in einer Geschenkebox und hat dann immer etwas parat (auch z.B. für Geburtstage). Zu Weihnachten sind dann alle perplex, „was du dir alles merken kannst!“
2. Die Lieblingsladen-Methode
Geh in den Lieblingsladen von Oma. Grundsätzlich kannst du hier alles nehmen. Falls sie es schon hat, wird sie zumindest deinen guten Geschmack loben und findet sicher etwas zum Umtauschen. Die Lieblingsladen-Methode ist übrigens auch die einzige, bei der Gutscheine erlaubt sind! Der komplett Gegenentwurf ist der Online-Shop deines Vertrauens. Bei uns z.B. findest du Geschenke für Männer und Frauen, Witziges und Praktisches für Erwachsene und Kinder und „junggebliebene Alte“. Das wäre dann das Äquivalent zur Lieblingsladen-Methode.
3. Die Kopie-Methode
Kauf etwas, was derjenige schon hat, aber ein klein wenig anders: „Ich weiß, du hast schon einen Schal, aber an dem konnte ich nicht vorbeigehen weil ich dachte, er passt so gut zu deinem Stil. So kannst du mal wechseln!“ Niemand wird diesem Kompliment widerstehen.
4. Die genealogische Methode
Oder neudeutsch: bei der Familie spionieren. Ist allerdings nur erlaubt, wenn man sich lange kennt, etwa aus der Grundschule, und mit den Eltern vertraut ist. Führt zu Recherche-Ergebnissen wie „Was, das weißt du noch, dass ich immer so gern Marshmallow-Kakao getrunken hab? Ist ja toll!“
5. Die Kindheits-Methode
Ähnlich wie die genealogische Methode, greift aber auf eigene Erinnerungen zurück. Welches Spielzeug wolltest du als Kind unbedingt haben, und hast dir fest vorgenommen, es als Erwachsene selbst zu kaufen, wenn du „selber bestimmen darfst“? Überhäufe gleichaltrige Freunde mit Kindheitserinnerungen und werdet gemeinsam zum Kind. Hier sind alle Geschmacklosigkeiten unter dem Deckmantel der Nostalgie erlaubt: Regina Regenbogen-Puppen, Defenders of the Earth-Schlafanzüge, Schlupp vom grünen Stern-DVDs, Zauberwürfel, Murmelbahnen…
6. Die DIY-Methode
Das Praktische an dieser Methode: Du musst den Geschmack des Beschenkten nur ungefähr treffen, denn in der Hauptsache geht es darum, dass DU es gemacht, und das wird der andere honorieren (oder zumindest vorgeben, dies zu tun). Im Detail: Bei dieser Methode zählt dein Talent. Du nähst gut? Dann bekommt eben jeder Brillenetuis. Du klebst gern? Customized Notizbücher für alle! Bei der DIY-Methode sind auch serielle Geschenke für alle erlaubt. Schließlich wird keiner den Wert deiner Handarbeit hinterfragen, oder?
7. Das Random-Geschenk
Auch Orakel-Methode genannt. Kaufe so viele lustige Dinge wie du Freunde hast. Vorteil: Du musst nicht mehr hirnen, was zu wem passt. Verpacke sie alle, so dass du nicht mehr auf den Inhalt schließen kannst. Schreibe eine persönliche Karte, auf der du das Geschenk kommentierst: „Dies ist ein Orakel-Geschenk. Du wählst es dir unbewusst aus. Es verrät dir etwas über das kommende Jahr. Wenn es überhaupt nicht zu dir passt, ist es eine Herausforderung für die Zukunft, um mehr über dich zu erfahren!“ Variante des Random-Geschenks: Lade alle am ersten Feiertag zu dir ein (eine schöne Alternative zum klassischen Family-Gans-Event) und lass jeden sein Geschenk selbst ziehen. Die absurdesten Zuordnungen sorgen für die schönsten Lacher!
8. Die Recycling-Methode
Verpönt, aber von vielen immer noch praktiziert: eigene Dinge weiterschenken. Gemeint ist hier nicht, Tante Gabis Porzellan-Dalmatiner an Oma Trudi weiterzureichen. Recycling kann mit 2 Methoden betrieben werden. 1.: „Dieses Buch hat mir selbst total gut gefallen und ich musste beim Lesen immer an dich denken, also hab ich es dir auch besorgt.“ (Natürlich hast du kein zweites besorgt). 2. Upcycling: Ein altes (natürlich noch ordentliches) Teil aufwerten. Etwa Zierborte an ungetragene Mütze von Oma, Kissenbezug bedrucken, leere Milchflaschen zu Vasen werden lassen. Setzt eigenes Geschick voraus. Variante: Nicht verraten, dass das Ursprungsteil aus dem eigenen Bestand ist, sondern als speziellen Kauf deklarieren: „Ich bin dafür, dass man nicht sinnlos neue Dinge kauft sondern alte aufwertet. Deshalb hab ich diesen wunderschönen Lampenschirm vom Flohmarkt für dich bestickt.“
9. Das persönlich-familiäre Notgeschenk
Wer kann nein sagen zu Mousepads mit dem Hund drauf, Kalendern mit Babybildern der Enkel, einer Fußmatte mit Papas blödestem Spruch (den jeder kennt)? Das persönliche Notgeschenk ist zwar nichts Neues, aber immer noch so privat, dass sich jeder freut. Bei dieser Methode beachten, dass für Prints, Fotos etc eine Vorlaufzeit vor Weihnachten eingeplant werden muss!
10. Die thematische Methode
Eine Variante des seriellen Geschenks: Rufe ein Motto aus, mit dem du deine Wahl gut begründen kannst. Du warst dieses Jahr in der Toskana? Jeder bekommt einen leckeren Chianti. Du hast etwas veröffentlicht? Jeder erhält den Kalender, den du mit gestaltet hast. Mögliche Mottos: Nur Geschenke aus Fair Trade, von lokalen Geschäften, aus einem Shop, in der Farbe Grün, die mit der frischen Luft zu tun haben.